Man kann durchaus sagen, dass Julien Labrousse Erfahrung damit hat, verfallene Orte wieder zum Leben zu erwecken. In Paris hat der Sohn von Kunstbuch-Verlegern das Hôtel du Nord, Le Trianon und das Elysée Montmartre renoviert und wieder zu Locations gemacht, an denen sich Performance und Gastronomie treffen. 2018 erwarb er den Palácio do Grilo im Lissabonner Stadtteil Beato – einen vernachlässigten Palast aus dem 18. Jahrhundert, der früher den Herzögen von Lafões gehört und viele Jahre leer gestanden hatte: „Für mich ein riesiger Spielplatz, den ich nach und nach im Spirit von Peter Greenaways Filmen in einen surrealen Ort verwandele.“
Seit der Wiederöffnung im Juni 2022 ist in dem renovierten Teil ein Restaurant, in dem während des Essens immersive Performances stattfinden. Zeitig kommen und in dem verwunschenen Garten unbedingt vorher einen Aperitif trinken! Das Projekt wurde 2023 mit dem Prix Versailles (dem Preis der UNESCO für Architektur und Design) ausgezeichnet.
Das nächste Vorhaben von Julien Labrousse: „Gerade bin ich dabei, rund 40 Räume des Palastes in eine Art seltsames und garantiert nicht komfortables Hotel, eher eine Art Installation, zu verwandeln. Nach dem Dinner können die Gäste dort übernachten.“
Kunstbegeisterten empfiehlt Julien Labrousse außerdem die Galerie Francisco Fino: In einem ehemaligen Lagerhaus für Wein und Öl aus dem 19. Jahrhundert mit viel Licht und hohen Decken werden sorgfältig kuratierte Ausstellungen portugiesischer und internationaler Künstler gezeigt.
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